Der deutsche Immobilienmarkt zeigt sich im Frühjahr 2025 stabiler als in den Vormonaten. Die Stimmung unter Immobilienprofis verbessert sich leicht – doch eine echte Erholung ist weiterhin nicht in Sicht. Das zeigt der aktuelle Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo / NordLB, für den monatlich rund 1.000 Branchenexperten befragt werden.
Leichter Anstieg des Immobilienklimas
Im März stieg der Gesamtindex um 2,4 Prozent auf 99,8 Punkte – ein Wert knapp unterhalb der neutralen 100-Punkte-Marke. Damit setzt sich der vorsichtige Aufwärtstrend fort, ohne dass von einer Trendwende die Rede sein kann.
Positive Entwicklungen in einzelnen Marktsegmenten
- Einzelhandel: +5,5 Prozent auf 88,8 Punkte
- Büroimmobilien: +5,3 Prozent auf 80,1 Punkte – erstmals wieder über der 80-Punkte-Marke seit April 2022
- Hotelimmobilien: +3,7 Prozent auf 116,5 Punkte
Diese Zahlen deuten auf eine gewisse Stabilisierung hin, vor allem im lange schwächelnden Bürosegment.
Rückgänge bei Logistik und Wohnen
Nicht alle Segmente konnten zulegen:
- Logistikimmobilien: –0,8 Prozent auf 113,4 Punkte
- Wohnimmobilien: –3,2 Prozent auf 150,4 Punkte
- Zuletzt wurde Anfang März 2025 laut Europace Hauspreisindex (EPX) ein Stillstand beim Transaktionsvolumen der Immobilienfinanzierungen für Privatkunden im Vergleich zum Vormonat festgestellt.
- Der Wohnimmobilienmarkt zeigt sich aktuell stabil: Das reale Transaktionsvolumen deutet auf eine Plateaubildung hin – im Gegensatz zum stimmungsgetriebenen Immobilienklimaindex. Die Entwicklung bleibt somit spannend und verdient in den kommenden Wochen besondere Aufmerksamkeit.
Mehr zum Europace Hauspreisindex (EPX) hier: „Stillstand bei den Immobilienpreisen – Nach 13 Monaten erstmals keine Bewegung“
Trotz des Rückgangs im Wohnklima und des Stillstand beim Transaktionsvolumen (zum Vormonat) der Immobilienfinanzierungen für Privatkunden zeigen aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis), dass die Preise für Wohnimmobilien im 4. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 1,9 Prozent gestiegen sind. Die Diskrepanz zwischen Marktstimmung und Preisentwicklung zeigt, wie differenziert der Markt derzeit zu betrachten ist.
"Gesunder Realismus" prägt den Markt
Die Deutsche Hypo spricht von einem „gesunden Realismus“, der aktuell den Markt bestimmt. Große Sprünge erwartet derzeit niemand – auch für 2025 ist kein starker Turnaround in Sicht.
Fazit
Der deutsche Immobilienmarkt sendet verhalten positive Signale. Während sich Segmente wie Einzelhandel, Büro und Hotel erholen, zeigen Wohn- und Logistikimmobilien Schwächen. Der Gesamttrend bleibt moderat – ohne dramatische Ausschläge nach oben oder unten.
Zudem stellt das Wachstum des Hauspreisindex des Statistischen Bundesamtes einen Vergangenheitswert dar, während die Beobachtung des Europace Hauspreisindex (EPX) einen deutlich nüchternen, aktuellen Markttrend widerspiegelt – auch wenn dabei „nur“ mit Fremdkapital finanzierte Transaktionen von Verbrauchern im Wohnsegment erfasst werden.
Quellen: